Bald kaum noch Nikotin in US-Zigaretten?

FDA will erlaubten Nikotingehalt von Tabak um bis zu 80 Prozent senken

Die US-Nahrungs- und Arzneimittelbehörde FDA (Food and Drug Administration) plant schon seit längerem, den erlaubten Nikotingehalt in Tabakwaren auf einen Grenzwert zu senken, der kaum oder gar kein Suchtpotential mehr aufweist (Filterlos.at berichtete). Nun legt die US-Behörde konkrete Richtwerte vor, wie der Spiegel berichtet. Um bis zu 80 Prozent soll der erlaubte Nikotingehalt verringert werden.

Ziel der FDA ist es, die Amerikaner vom Rauchen abzubringen. Rund 5 Millionen weniger Raucher innerhalb eines Jahres verspricht man sich von der Maßnahme. Innerhalb der nächsten 40 Jahre soll sich dadurch der Raucheranteil in den USA weiter von derzeit 15 Prozent auf ein Prozent verringern. Insider rechnen jedoch damit, dass es vier bis fünf Jahre dauern könnte, bis die neuen Regeln umgesetzt sind.

Experten warnen aber auch davor, dass ein niedriger Nikotingehalt den Rauchern sogar mehr schaden könnte als nützen. Raucher würden bei Zigaretten mit weniger Nikotin häufiger und tiefer inhalieren sowie insgesamt mehr Zigaretten rauchen. Das Deutsche Krebsforschungszentrum nennt einen konkreten Grenzwert, bei dem die Pläne der FDA ihr Ziel erreichen könnten. Laut einer Simulationsstudie müsste man den Nikotingehalt in einem Schritt unter die Schwelle von 2,4 Milligramm Nikotin pro Gramm Tabak drücken. Höhere Grenzwerte oder schrittweise Verringerung bergen die zuvor genannte Gefahr eines schädlicheren Konsumverhaltens.