Quo vadis Trafik?

Der Wiener Trafikantentag im Colosseum XXI stand ganz im Zeichen der Zukunft. Zahlreiche Trafikanten und Trafikantinnen folgten der Einladung der WKO.

Während der Vormittag für die Fachausstellung reserviert war, bei der zahlreiche Aussteller ihre Produkte und Neuerungen vorstellten, lud die WKO unter der Schirmherrschaft von Obmann Andreas Schiefer am Nachmittag zur Podiumsdiskussion. Brandheißes Thema dabei: Die neuen „Heat not burn“ – Produkte von Philip Morris und British American Tobacco. Bei uns in Österreich ist die Verkaufsfreigabe seitens der Regierung noch nicht erfolgt. Claudia Oeking von Philip Morris verspricht: „Die Verkaufszahlen sprechen für sich.“ Der Unterschied zur normalen Zigarette? „Die Produkte werden erhitzt, nicht verbrannt. So sind sie deutlich weniger gesundheitsschädlich“, beantwortet Roland Rausch von British American Tobacco die Frage. Bis „Glo“ (British American Tobacco) und „Iqos“ (Philip Morris) hierzulande in den Handel dürfen, bedarf es Zoll- und Steueranpassungen. Die beiden Tabakunternehmen sind aber bereits mitten in den entsprechenden Gesprächen.

Legaler Hanf gehört in die Trafik. Den Verkauf von legalem Hanf diskutierte Andreas Schiefer gemeinsam mit Bundesgremialobmann Josef Prirschl und einer Expertenrunde. Darunter der Schweizer Roger Koch, Produzent der „Heimatzigarette“ (erste Tabak-Hanf-Zigarette), welcher über die Erfahrungen in seinem Land berichtete. Neben Milliarden für die Staatskasse sprechen auch hier die Verkaufszahlen für sich. Woran scheitert der legale Verkauf von Hanf in der Trafik? Immerhin handelt es sich bei dem Produkt um THC freien Hanf, der sogar die Verkehrstüchtigkeit nicht einschränkt. Josef Prirschl: „Es sind dieselben Probleme wie bei der E-Zigarette.“ Damit sich die Politik ändert, müsse Druck aber von den Trafikanten ausgehen. Prirschl: „Dass dieses Thema schon in den Medien ist, zeigt, hier tut sich bereits etwas. Unsere Aufgabe: Immer wieder nachhaken.“

Von Kaffee, Sauberkeit und Postpartnern. Vor der Kaffeepause wurden noch einige Ehrungen an Trafikanten und Trafikantinnen vergeben. So auch an Nancy Friedenthal, welche von Davidoff als erste Frau und Österreicherin die höchste Auszeichnung für ihre Leistungen erhielt. Eine kurze Information zur Änderung des Wettgesetzes gab Philip Newald von tipp3: „Künftig ist die Anonymität der Wetteinsätze nur noch bis 50 Euro gegeben“, ruft dieser den Anwesenden in Erinnerung. Zum Abschluss wurde in einer großen Expertenrunde noch über die Zukunft des Trafikantengeschäfts gesprochen. Themen waren unter anderem auch Coffee to Go. Man ist gerade bei der Ausschreibung mit den Kaffeeanbietern. Jeder Trafikant soll aus den Bestbietern selbst wählen dürfen. Wer ein Servicepaket wählt, der bekommt auch die Wartung der Kaffeemaschine inklusive. Tipp von Andreas Schiefer: Die Qualität ist bei Coffee to Go das entscheidende Merkmal. Auch die Produktpräsentation und die Trafiken als Verkaufslokale waren Thema. Da ist jeder einzelne aufgerufen, in seinem eigenen Geschäft auch auf Einzelheiten zu achten. „Aber natürlich muss man auch die Menschen und die Problematik dahinter sehen“, so Doris Müller, die eine der beiden ersten Trafikantinnen in Wien ist, die eine Postpartnerschaft eingegangen ist. „Es entstehen keine Kosten, den Umbau zahlt die Post. Platz braucht man aber schon. Dafür ist die Postpartnerschaft ein tolles Nischengeschäft“, so Müller.