WHO gegen Tabakgenuss

Am 31. Mai ist Weltnichtrauchertag / Viele Aktionen rund um den Globus

GENF // Am 31. Mai ist es wieder so weit: Rund um den Globus finden zahlreiche Aktionen zum Weltnichtrauchertag statt. Händler müssen sich auf schleppende Geschäfte einstellen.

„Der große deutsche Politiker Herbert Wehner hat gesagt: ‚Die Raucher sind immer toleranter als Nichtraucher! Uns stört das nicht, dass sie nicht rauchen!‘ Aber im Ernst: Tabak ist ein legales Produkt. Daher muss es auch eine legitime Art geben, ihn zu konsumieren. Grundlage ist bewusster Genuss bei rücksichtsvollem Verhalten. Angesichts des gegenwärtigen Trends zu Egoismus und Ich-Bezogenheit droht Rücksichtnahme als wichtiger Wert zunehmend in Vergessenheit zu geraten.“ So nimmt Michael von Foerster, Hauptgeschäftsführer beim Verband der Rauchtabakindustrie, Stellung zu der Initiative. Sein Fazit: „Seit 2014 Jahren streitet man sich alljährlich um das Motto, welches den Nichtraucher-Tag schmücken soll, da die Protagonisten untereinander nicht einig sind. Das ist bezeichnend.“

In diesem Jahr legt die Weltgesundheitsorganisation WHO den Fokus auf das Thema „Tabak und Herzkrankheiten“. Auch die Plakate, mit denen der Aktionstag beworben wird, bilden ein menschliches Herz ab, aus deren (abgeschnittenen) Adern es qualmt. Laut WHO sind Tabakgenuss und Passivrauchen verantwortlich für zwölf Prozent aller Herztoten und damit Todesursache Nummer 2 hinter zu hohem Blutdruck. Die Organisation schreibt, mehr als sieben Millionen Menschen würden jedes Jahr an der „globalen Tabak-Epidemie“ sterben, darunter fast 900 000 Nichtraucher. Unter den etwa eine Milliarde Rauchern lebten knapp 80 Prozent in Ländern mit mittleren und niedrigen Einkommen. Dort seien die gesundheitsschädlichen Auswirkungen des Tabaks am stärksten.

Die WHO schlägt zudem verschiedene Maßnahmen vor, mit denen Regierungen den Tabakgenuss innerhalb der eigenen Grenzen bekämpfen könnten: das Schaffen völlig rauchfreier Zonen, das Bereitstellen verschiedener Angebote zum Ausstieg aus der Tabak- beziehungsweise Nikotinabhängigkeit, Warnungen vor den Folgen des Tabakgenusses durch Einheitspackungen oder große Bildwarnhinweise, das Fördern effektiver Kampagnen in Massenmedien, mit denen die Öffentlichkeit vor Tabak gewarnt werden könne, umfassende Verbote für Tabakwerbung und Sponsoring sowie deutliche Anhebungen von Steuern auf Tabakwaren, um diese weniger erschwinglich zu machen.

 

Dieser Artikel erschien ursprünglich auf dtz-online.de.